Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens: Ein Essay (German Edition)

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  1. Bedienung der ueblichen Klischees mit eigenem Senf dazu
    Das Buch bedient sich vornehmlich der altbekannten Klischees, Aengsten und Meinungen ueber KI. Von der Mitte an kommt eigentlich nicht mehr viel Neues. Habe mich aber bis zum Ende durchgewunden. Allerdings haette ich mir die zweite Haelfte sparen koennen. Eigentlich schade, da sehr relevantes und aktuelles Thema. Ein bisschen mehr Recherche und ein Besuch im Silicon Valley haette dem Buch gutgetan. Wir wohnen hier und einige Behauptungen zur Tech-Welt hier in Kalifornien sind nicht ganz korrekt und ueberzogen.

  2. Wie immer fesselt Prechts Schreibstil, der Streifzug durch die Welt der Künstlichen Intelligenz unterhält und regt gleichermaßen zum Nachdenken an. Wenn Precht erklärt, wie eine KI die Welt “erleben” muss oder wenn er aufzeigt, wie KIs sich für manche Forscher aus der Evolution natürlich ergeben, kann man nur Staunen, ob aus Faszination oder kopfschüttelnd. Es gelingt Precht zu zeigen, dass von den Maschinen zwar keine Gefahr à la “Terminator” ausgeht, dass sie jedoch Probleme schaffen, die wir ohne sie nie gekannt hätten. Das in meinen Augen spannendste Kapitel behandelt die Aspekte der moralischen Programmierung einer Maschine, wo Precht das klare und argumentativ sehr gut vorgetragene Fazit “geht gar nicht” ziehen muss. Auch die Darstellung der Unmöglichkeit eines wirklich sich durchsetzenden autonomen Autos kann mich überzeugen.Precht wirkt auf einer eher persönlichen Ebene, die Politik erreicht er mit seinen Darstellungen leider nicht (sonst hätte sich nach seinem besten Buch, “Tiere denken”, vieles am politischen Umgang mit Tieren ändern müssen), immerhin aber kann er bewirken, dass manch einer umdenkt – etwa, wie nach der Lektüre dieses Buchs, bei der Einstellung zur sakrosankt wirkenden Technologie, deren Verselbständigung zur KI, wie Precht eindringlich darstellen kann, alles andere als festgemeißelt ist.

  3. Precht beschreibt im letzten Teil seines Buches, warum und inwiefern die Erwartungen, ja Heilsversprechen der KI-Prediger fortwährend ihre Grenzen an der Praxis finden, die z.B. das fahrerlose Fahren von Autos in Städten als auf absehbare Zeit völlig unrealistisch erscheinen läßt. Er weist im mittleren Teil auch auf die negativen ökologischen Folgen hin, die für eine wachsende Technisierung qua Energiehunger mit sich bringt. Am besten hat mir jedoch der hinführende Teil gefallen, indem es um die ethisch-moralischen Implikationen geht. Also darum, dass “autonome Maschinen” künftig notwendigerweise (vorprogrammierte) moralische Urteile treffen sollen, die sie nach menschlichen Maßstäben aber gar nicht treffen können. Dass die Weltsicht der Programmierer und damit in Verbindung stehenden Konzerne und der daraus folgenden Algorithmen i.d.R. einer utilitaristischen Weltsicht folgt, welche in Widerspruch zu unserer im Grundgesetz eingepflegten Menschenrechts- und Menschenwürdeethik tritt. Und alles in recht einfachen Worten. Ein gutes Buch.

  4. Das kann Precht! Erstmal klären, was ist denn KI überhaupt bzw. was fällt unter diesen Sammelbegriff. Gar nicht so einfach. DIe GEdanken und Moralspiele in diesem Buch sollten im Schulunterricht dfer Zukunft (oder Gegenwart schon) behandelt und besprochen werden. Höchstaktuell und man kann Klüger im Alltag mitreden

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